Dieser Vorverstärker mit RIAA-Schneidkennlinienentzerrung dient zur
Anpassung eines magnetischen Tonabnehmersystems an einen normalen
Hochpegeleingang (ca. 0 dBu).
Er ist in einem eigenständigen Gehäuse aufgebaut und über
eine "Nabelschnur" mit DIN-Stecker mit der Stromversorgung aus
einem separaten Netzgerät oder dem Endverstärker verbunden.
Die Schaltung ist intern frei verdrahtet; sie besteht aus zwei identischen Kanälen,
die voneinander abgeschirmt und durch RC-Filter in den Versorgungsleitungen voneinander
entkoppelt sind. Auf diese Weise wird eine hohe Übersprechdämpfung erreicht.
Besonderen Wert habe ich beim Aufbau auf eine sorgfältige Masseführung gelegt
(das war die entscheidende Schwäche der alten Ausführung). Die Massepunkte jeder
Stufe sind getrennt zum zentralen Sternpunkt an der Stromversorgungsbuchse geführt;
das Gehäuse ist direkt an der Klemmschraube für die Erdung des
Plattenspielergehäuses ebenfalls mit dem Sternpunkt verbunden. Die Cinchbuchsen
für Ein- und Ausgang sind isoliert eingebaut und mit den Massepunkten der
zugehörigen Stufen verbunden.
Stromlaufplan des Phono-Vorverstärkers (GIF, 200 ppi, 58.477 Bytes)
Hochvolt- und Heizkreis sind kapazitiv (über C14) miteinander verbunden.
Eine galvanische Verbindung ist nicht möglich, da ein Katodenfolger verwendet
wird (siehe unten) und der Heizkreis daher gleichstrommäßig hochgelegt
werden muss (ca.
Die Eingangsstufe arbeitet mit einer Telefunken EF806S in Pentodenschaltung. Die EF806S
weist, verglichen mit einer Standard EF86, ein wesentlich geringeres Schrotrauschen auf,
was wegen der starken Tiefenanhebung der RIAA-Kurve sehr wichtig ist.
Die Spannungsverstärkung der Stufe ist ca. 45 dB. Die Eingangsimpedanz beträgt
Eine zweite Potentialverstärkerstufe, aufgebaut mit einem Triodensystem einer
Telefunken ECC801S, ist kapazitiv an die Eingangsstufe angekoppelt. Die Signalspannung
wird hier um weitere
Von der Anode der Triode wird das Signal kapazitiv ausgekoppelt und über ein
frequenzabhängiges Gegenkopplungsnetzwerk (R11, R12, C8, C9) in den Katodenkreis
der Eingangsstufe zurückgeführt. Dieses Netzwerk ist für die Einhaltung
der RIAA-Kurve verantwortlich und deswegen mit Metallfilmwiderständen und
Styroflex-Kondensatoren mit
Direkt an die zweite Verstärkerstufe gekoppelt ist ein Katodenfolger, der das zweite
Triodensystem (Rö2b) der ECC801S verwendet und auf einen Arbeitspunkt von etwa
Vom Knoten R14/R15 wird das Signal über einen Koppelkondensator von
Der Ausgangswiderstand der Katodenfolgerstufe beträgt ca.
Hier die wichtigsten technischen Daten:
Stromversorgung | 250 V / 15 mA
6,3 V / 1 A |
Verstärkung bei 1 kHz | 37 dB |
Klirrfaktor bei 1 kHz
1 V Ausgangsspannung in 25 kOhm Last |
ca. 0,03 % |
Störspannungsabstand
(Messbandbreite 10 Hz - 150 kHz) |
ca. 76 dB
bezogen auf 1 V |
Um das Gerät auch ohne den Endverstärker betreiben zu können, habe ich ein kompaktes Netzgerät dazu gebaut. Mehr dazu hier:
Im Rahmen einer Werkstudententätigkeit bei Rohde & Schwarz hatte ich die Möglichkeit, meinen Phonovorverstärker mit dem Audio Analyzer UPL durchzumessen. Einige Ergebnisse habe ich hier zusammengefasst: