Stabilisiertes Netzgerät 6,3 V- / 250 V-

Dieses Netzgerät ist um einen alten Telefunken-Netztrafo herum aufgebaut. Um ohne "Umwickeln" des Trafos auszukommen, wurden einige schaltungstechnische Besonderheiten angewandt.

Stromlaufplan des Netzgerätes (GIF, 200 ppi, 78.923 Bytes)

Die Heizwicklung des Trafos liefert eine effektive Wechselspannung von 6,3 V. Aus dieser soll eine stabilisierte Gleichspannung von ebenfalls 6,3 V erzeugt werden. Damit auch unter voller Belastung der Brummanteil vollständig ausgeregelt werden kann und zudem noch eine Regelreserve für Netzunterspannung verbleibt, muss in der Regelschaltung soviel Spannungsabfall wie möglich "eingespart" werden (der theoretische Scheitelfaktor von sqrt(2) = 1,41 genügt als Regelreserve in der Praxis ohne weitere Maßnahmen erfahrungsgemäß nicht). Daher wird als Gleichrichter eine Brückenschaltung aus vier Schottky-Dioden vom Typ BYS26-45 eingesetzt; deren Flussspannung ist nur etwa halb so groß (ca. 0,3 V) wie bei üblichen pn-Dioden.
Die Siebung erfolgt mit fünf parallel geschalteten hochwertigen Elkos 3300 µF / 10 V. Je besser die Siebung, desto geringer ist die Brummspannung und um so größer die Regelreserve.
Als Stellglied der Regelung wird ein SIPMOS-Transistor vom Typ BUZ12 verwendet. Im voll durchgeschalteten Zustand hat dieser einen Drain-Source-Widerstand RDSon von nur 0,028 Ohm. In der Sourceleitung liegt ein Stromfühlerwiderstand von 0,47 Ohm, der zum Kurzschlussschutz und zur Begrenzung des Kaltstroms der Röhrenheizungen dient.
Als Referenzspannungsquelle und Regelverstärker fungiert ein integrierter Spannungsregler vom Typ µA723. Da die Gate-Source-Spannung des BUZ12 etwa 3 V betragen muss, damit der Transistor leitend werden kann, muss am Gate im Betrieb eine Spannung von mindestens (6,3 + 3) = 9,3 V anliegen. Folglich sollte der µA723 mit dem Doppelten davon, also etwa 20 V, versorgt werden. Glücklicherweise hat der verwendete Netztrafo eine Hilfswicklung mit 24 V; durch Gleichrichtung und Vorstabilisierung mit Z-Diode wird daraus die erforderliche Hilfsspannung von 20 V gewonnen.

Der Hochvoltteil der Schaltung besteht aus einem mit diskreten Bipolartransistoren aufgebauten Differenzverstärker, der die mit Hilfe einer Z-Diode erzeugte Referenzspannung von 180 V mit einem entsprechenden Anteil der Ausgangsspannung vergleicht. Als Stellglied kommt hier ebenfalls ein SIPMOS-Transistor, ein BUZ42, zum Einsatz. Hier spielt allerdings nicht der möglichst geringe Spannungsabfall die Hauptrolle, sondern die hohe zulässige Drain-Source-Spannung von 400 V. Eine gesonderte Hilfsspannungsversorgung für den Regelverstärker ist hier im Gegensatz zum 6,3 V - Netzteil nicht erforderlich, da die Eingangsspannung der Regelschaltung auch unter Last ausreichend groß ist (etwa 300 V).

Beide SIPMOS-Transistoren sind durch Z-Dioden und Schutzwiderstände vor Gate-Source-Durchbruch geschützt.

Der negative Fußpunkt des 6,3 V - Netzteils ist nicht direkt mit der Masse des Hochvoltreglers verbunden, sondern über einen Spannungsteiler am 250 V - Ausgang auf etwa 60 V hochgelegt. Dies verhindert, dass in der Katodenfolgerstufe des angeschlossenen Phonovorverstärkers die zulässige Heizfaden-Katoden-Spannung überschritten wird.

Die beiden Ausgangsspannungen stehen an einer 4-poligen DIN-Buchse zur Verfügung.

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