Curriculum Vitae Tobiensi

(Die Chronologie eines Phänomens)

Man schrieb das Jahr 1972. Es war mitten im Hochsommer, genauer gesagt Mitte Juli. Die Stadt München bereitete sich fieberhaft auf die bevorstehenden XX. Olympischen Spiele der Neuzeit vor; an den weltberühmten Bauwerken des Olympiageländes wurde der letzte Schliff angelegt, und per U-Bahn konnte man immerhin schon zwischen Goetheplatz, Nordfriedhof und Olympiazentrum pendeln...

An einem besonders heißen Tag (dem 21.) wurde die bisweilen fast gespenstische Stille, die Großstädte trotz all ihrer Geschäftigkeit an Tagen einer solchen, schier unerträglichen sommerlichen Hitze wie ein dumpfer, lastender Schleier zu überziehen pflegt, für ein junges Ehepaar durch ein freudiges Ereignis unterbrochen: In der Rotkreuz-Frauenklinik, Taxisstraße 3, München-Neuhausen, kam ein gesundes männliches Wesen zur Welt. Es war im Originalzustand 48 cm groß und 2950 g schwer. Zwecks besserer Unterscheidbarkeit von ähnlichen Produkten (zumal desselben Herstellungsdatums) teilte man ihm die Typenbezeichnung Tobias Jörg ® zu, welche wenig später mittels einer sog. Taufe nach dem evangelisch-lutherischen Ritus bei den beteiligten höheren Instanzen erfolgreich angemeldet werden konnte. Wie seine Erschaffer gehörte das neue Produkt zur vielseitig bewährten Marke Hermann.

Und München leuchtete!

Soweit also zu den ersten Anfängen - wie der geneigte Leser sicher schnell herausgefunden hat, handelt es sich bei dem besagten jungen Ehepaar um meine Eltern und bei dem erfolgreich eingeführten Produkt um meine Wenigkeit...

Klick mich! Alsbald zog die junge Familie in das Erdgeschoss eines Zweifamilienhauses an der Egerlandstraße in Unterföhring ein. Mein Vater, seines Zeichens Maschinenbau-Ingenieur, arbeitete zu dieser Zeit als "wiss. Mitarb." am Lehrstuhl für Thermische Kraftanlagen der TU München an seiner Promotion. Meine Mutter hatte ihren Beruf als Tontechnikerin beim Bayerischen Rundfunk aufgegeben, um sich ganz dem Nachwuchs widmen zu können.
Klick mich! Die nächsten Monate und Jahre waren wesentlich geprägt vom Erwerb gewisser Grundfertigkeiten, die das menschliche Dasein auf Dauer erst ermöglichen bzw. erträglich machen: selbständige Nahrungsaufnahme, erste artikulierte akustische Äußerungen, Krabbeln, Laufen, Autofahren... (hehe)
Außerdem begann Klein-Tobi recht bald, sich für technische Zusammenhänge zu interessieren.
Klick mich! Ende April 1974 bekam unser Protagonist ein kleines Brüderchen, das Steffen Peter ® genannt wurde.
Klick mich! Im Dezember 1977 zog die Familie in ein Einfamilienhaus in Gauting, 15 km südwestlich von München. Für Familien mit kleinen Kindern und ältere Leute ist das eine sehr schöne Wohngegend - aber eben leider nur für die, wie sich noch herausstellen sollte...
Klick mich! Mit etwa vier Jahren hatte sich Klein-Tobi die Kunst des Lesens einigermaßen angeeignet, wodurch sich ihm die faszinierende Welt des geschriebenen Wortes eröffnete. Der sich daraufhin allmählich entwickelnden latenten Abneigung gegen "Ringelreih" und Sandkuchenbacken im Kindergarten glaubte die zeitgenössische pädagogische Wissenschaft mit intensiver Nachhilfe in den genannten Fächern begegnen zu müssen - wie sollte schließlich ein junger Mensch ohne diese zentralen Qualifikationen jemals selbständig sein Leben bestreiten? Undenkbar!
Und so kam es, daß Klein-Tobi dreimal den Kindergarten wechselte und erst im September 1980, also mit acht Jahren, eingeschult wurde.
Vier Jahre verbrachte er daraufhin an der Reinhard-Wallbrecher-Schule in Krailling, einer privaten Grundschule mit Tagesheim. Eine Zeit, an die Groß-Tobi heute mit etwas gemischten Gefühlen zurückdenkt...
Klick mich! Im September 1984 trat Tobi an das Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg über. Zwar ist das Gautinger Pendant nur 200 m vom Elternhaus entfernt, aber das FLG war damals das einzige mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium weit und breit. Und so legte Tobi fortan Tag für Tag fast 17 km Schulweg zurück. Schnell gewöhnte er sich an die höheren Anforderungen und hatte großen Spaß an den neuen Fächern. Besonders gut lagen ihm die Idiome der Angelsachsen und später der alten Römer - und endlich gab es interessante Rechenaufgaben!
Klick mich! Außerdem begann Tobi in dieser Zeit, Russisch zu lernen, und sein Berufswunsch kristallisierte sich auch immer deutlicher heraus: Dipl.-Ing. (TU) Elektrotechnik. Mit Rücksicht darauf entschied sich Tobi für die Leistungskurse Mathematik und Physik. Als drittes Abiturfach wählte er Deutsch, und das Kolloquium absolvierte er in Wirtschafts- und Rechtslehre, Schwerpunkt VWL. Als Facharbeit entwickelte und baute er für den Physik-LK ein "Großbild-Oszilloskop für den Schulunterricht", das vom FLG angekauft wurde und dort bis heute im Physikunterricht im Einsatz ist.
Einer der großen Höhepunkte jener Zeit war die Studienreise nach Moskau und St. Petersburg an Ostern 1992 - siehe auch den entsprechenden Eintrag unter Hobbies.
Ja, und zum Abschluß seiner Schulzeit bekam Tobi dann am 7. Juli 1993 sein Abiturzeugnis mit der recht passablen Gesamtnote 1,5 in die Hand gedrückt. Wegen der späten Einschulung war er damals schon knapp 21 Jahre alt. (8+13=...?)
Zur Erholung von den Strapazen des Abiturs folgte nun eine 4500 km lange Reise mit Papis Auto kreuz und quer durch Deutschland. Sie führte Tobi-Boy über Dresden und Düsseldorf bis nach Bremerhaven und Flensburg, wo er überall Verwandte und Bekannte besuchte - und einige Schulfreunde, die es nach dem Abitur in alle Winde verschlagen hatte. Ein Ausflug hatte auch die Insel Rømø (Dänemark) zum Ziel.
Klick mich! Im November 1993 begann Tobi schließlich mit dem Studium der Elektrotechnik an der TU München. Aus (nunmehr hoffentlich) nachvollziehbaren Gründen kehrte er nach dem Abschluß des ersten Teils der Diplomvorprüfung dem Gautinger Provinzmief endgültig den Rücken und zog am 5. Oktober 1994 in seine erste eigene Wohnung in der Münchner Maxvorstadt ein, in der er noch heute wohnt.

Und was ist seitdem passiert?

Vieles - zuvieles, um es hier im Detail auszubreiten.

Aber davon ein andermal mehr - für's erste habe ich Euch wohl schon genug gelangweilt...
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